Gesunde Ernährung mit Diabetes

Die Diagnose Diabetes bedeutet, dass man fortan mehr auf seine Ernährung achten muss als zuvor. Insbesondere Typ-2-Diabetiker sollten sich das Ziel setzen, ihr Körpergewicht zu reduzieren. Denn Übergewicht in Kombinationen mit bestimmten genetischen Voraussetzungen gilt als Ursache für fast 90% aller Diabetesfälle. Ein normales Körpergewicht ist somit der Schlüssel zum Erfolg. Bereits der Verlust von wenigen Kilos macht sich in besseren Blutzuckerwerten bemerkbar.

Diet food pyramid with measure tapeGesund ernähren – Was heißt das?

Eine langfristige gesunde Gewichtsabnahme verhilft zur deutlichen Steigerung des Gesundheitszustandes und der Lebensqualität. Erreichen können Sie dies mit Hilfe einer ausgewogenen und kalorienreduzierten Ernährung. Regelmäßige körperliche Bewegung beschleunigt den Gewichtsverlust und verhilft Ihnen zu einem besseren Körpergefühl.

Die Hauptnährstoffe unserer Nahrung sind Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß. Wichtig ist die Zusammensetzung der Tagesgesamtenergie aus den verschiedenen Nährstoffen. Empfohlen wird:

  • 45 bis 60 % Kohlenhydrate
  • 30 bis 35 % Fett
  • 10 bis 20 % Eiweiß

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind neben Fett die kalorienreichsten Energielieferanten. Sie sind für Diabetiker besonders relevant, da sie für einen Anstieg des Blutzuckerspiegels sorgen. Nahrungsmittel mit Kohlenhydraten, die aus einfachen Zuckerverbindungen bestehen, lassen den Blutzucker schnell steigen. Hierzu zählen z. B. Fruchtsäfte, Süßigkeiten und Weißbrot. Kohlenhydrate aus Mehrfach-Zucker-Verbindungen sorgen für einen gemäßigten Blutzuckeranstieg. Vollkornprodukte sowie Hülsenfrüchte zählen zu solchen Lebensmitteln. Sie enthalten zudem viele Ballaststoffe, welche den Anstieg des Blutzuckers verzögern. Es gilt, je ballaststoffreicher die Nahrung, desto besser ist sie für den Blutzuckerspiegel, die Verdauung, das Sättigungsgefühl und zur Senkung erhöhter Blutfette. Ballaststoffe habe ihren Ursprung in pflanzlichen Lebensmitteln.

Das Abschätzen der Zusammensetzung einer Mahlzeit und insbesondere der Menge an Kohlenhydraten, ermöglicht einem Diabetiker die richtige Insulindosis zu berechnen. Für eine leichtere Berechnung wird daher bei vielen Lebensmitteln die Einheit KE (Kohlehydrateinheit, alte Bezeichnung BE=Broteinheit) angegeben. Eine KE entspricht etwa 10 – 12g verdaulicher Kohlehydrate. Praktische Hilfen zur KE-Berechnung bieten Kohlenhydrat-Austauschtabellen. Sie geben an, welche Portion eines Lebensmittels einer BE/KE entspricht und erleichtern Diabetikern damit das Zusammenstellen ihres Speiseplans. Damit lässt sich der Kohlenhydratgehalt einer Mahlzeit gut abschätzen und verschafft Flexibilität auf einen Blick.

Neben der Menge an Kohlehydraten muss man als Diabetiker wissen, wie schnell sich ein Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel auswirkt. Aufschluss darüber gibt der glykämische Index (GI oder Glyx genannt). Empfehlenswert für Diabetiker sind Nahrungsmittel mit einem niedrigem GI. Diese verursachen einen gemäßigten Anstieg des Blutzuckers.

Süßes trotz Diabetes

Süßigkeiten mit Diabetes?

© hriana – Fotolia.com

Ganz auf Süßes verzichten kann keiner und muss auch keiner. Bei Diabetes ist aber darauf zu achten wie viel Süßes Sie essen. Süßigkeiten sind reich an Zucker, also Kohlenhydraten, das sollten Sie unbedingt berücksichtigen. Die Devise lautet Qualität statt Quantität. Wenn Sie etwas Süßes essen, machen Sie es bewusst. Nehmen Sie sich dafür Zeit und genießen Sie.

Als Alternative zu Zucker werden oft kalorienfreie Süßstoffe empfohlen. Sie haben keine Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel. Zu den gesundheitlichen Nebenwirkungen dieser Stoffe gab es in der Vergangenheit widersprüchliche Forschungsergebnisse. Sie wurden unter anderem mit erhöhtem Krebsrisiko, Allergien und Kopfschmerzen in Verbindung gebracht. Neuere Studien zeigen, dass die zugelassenen Stoffe keine krebsfördernder Eigenschaften besitzen. Sie sollten jedoch nur in verzehrüblichen Mengen aufgenommen werden. Wenn Sie auf synthetische Süßstoffe verzichten möchten, greifen Sie am besten auf die Pflanze Stevia zurück. Sie können die Steviablätter getrocknet kaufen, je nach Bedarf frisch zerkleinern und Ihre Speisen damit süßen.

Beim Kauf von Lebensmitteln müssen Sie unbedingt auf die Liste mit Inhaltsstoffen gucken. Die verschiedenen Zuckerarten werden häufig mit unterschiedlichen Bezeichnungen aufgeführt:

  • Haushaltzucker: Saccharose
  • Traubenzucker: Glucose, Dextrose, Monosaccharide
  • Honig
  • Sirup: Melasse
  • Malzzucker: Maltose
  • Milchzucker: Lactose
  • Invertzucker
  • Malto-Dextrin

Fett

Fett ist das Energiereichste der drei Hauptnährstoffe. Übermäßiger Konsum ist oftmals die Ursache für Übergewicht. Gleichzeitig sind bestimmte Fettsäuren lebensnotwendig und für unseren Organismus unverzichtbar. Man sollte bei den Fetten also unbedingt auf die Menge und die Qualität achten. Fette werden in gesättigte und ungesättigte Fette unterschieden. Gesättigte Fettsäuren sind insbesondere in tierischen Fetten zu finden, somit z.B. in Fleisch, Gebäck, Wurst oder Käse. Für eine gesunde Ernährung sind diese Fette überflüssig. Decken Sie Ihren Fettbedarf lieber mit ungesättigten Fetten. Diese können sich positiv auf Ihren Cholesterinspiegel auswirken und enthalten essentielle Fettsäuren. Öle aus Oliven, Raps, Hanf, Sonnenblumenkernen oder Leinsaat sind besonders reich an ungesättigten Fetten. Auch mit Nüssen oder Fisch decken Sie Ihren Bedarf an Fetten auf gesunde Art.

Eiweiß

Eiweiß ist der Grundbaustein unserer Körperzellen. Somit absolut unverzichtbar für Wachstum und Regeneration des Organismus. Als tägliche Eiweißmenge werden 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen. Auch während einer Diät sollte die täglich empfohlene Menge aufgenommen werden, um zu verhindern, dass Eiweiß aus Muskeln abgebaut und in Energie umgewandelt wird. Die Qualität von Eiweißen für den menschlichen Organismus wird durch die biologische Wertigkeit beschrieben. Die Wertigkeit einzelner Eiweiße kann durch die Kombination mit anderen Eiweißen erhöht werden. So empfiehlt es sich während einer Mahlzeit tierische und pflanzliche Eiweiße zu kombinieren. Tierische Eiweißquellen sind vor allem Fleisch, Fisch, Ei, Milch und Käse. Pflanzliche Lebensmittel mit einem hohen Eiweißgehalt sind bspw. Soja, Bohnen, Hafer, Nüsse und Leinsaat.

Mehr Informationen

Falls Ihre Fragen zum Thema Ernährung mit Diabetes und der richtige Umgang im Alltag noch nicht ganz geklärt wurden, empfehlen wir Ihnen den Ratgeber Gesunde Ernährung bei Diabetes von Accu-Chek. Hier finden Sie noch weiter reichende Informationen und zahlreiche perfekt auf die Bedürfnisse von Diabetikern abgestimmte Rezepte.

Gesunde Ernährung mit Diabetes

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ein Kommentar

  1. Daniela vom Stoffwechsel Blog July 6, 2015 at 5:56 am - Reply

    Diabetes stellt Heute aus meiner Sicht gar kein Problem mehr dar. Die Medizin ist soweit fit und auch die Märkte haben auf die neuen Bedürfnisse der Diabetiker reagiert.

    Lieben Dank für diesen Beitrag
    Daniela

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